Das war der SUMMIT Umweltwirtschaft.NRW 2025
Der 9. SUMMIT Umweltwirtschaft.NRW 2025 brachte rund 300 Akteurinnen und Akteure aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft sowie Förderlandschaft zusammen, um die nachhaltige Transformation von Wertschöpfungsketten zu diskutieren. Unter dem Leitthema „Wertschöpfung im Wandel“ standen die Chancen einer Green Economy für Zukunftsmärkte, die Vernetzung sowie praktische Förder- und Kooperationsangebote im Mittelpunkt.
Keynote: GreenTech-Boom trotz Krise
In seiner Keynote adressierte Jannis Lambert, Prinzipal bei der Prognos AG, wichtige Kennzahlen der Marktentwicklung aus dem GreenTech.Atlas 2025: GreenTech sei heute eine Schlüsselbranche und ein Stabilisierungsanker der Wirtschaft. Während viele traditionelle Schlüsselbranchen derzeit eine Talfahrt erlebten, verzeichne GreenTech weiterhin Wachstum — ein Trend, der sich auch in der global ungebrochenen Nachfrage nach grünen Technologien zeige. Lambert betonte, dass deutsche Unternehmen von dieser Nachfrage profitieren könnten; als eindrückliche Kennzahl nannte er die nahezu Verdopplung des Weltmarktes für GreenTech in den letzten zwölf Jahren.

Ministerin Neubaur zu Gast auf dem SUMMIT
Im anschließenden Talk sprachen Umweltminister Oliver Krischer und Wirtschaftsministerin Mona Neubaur über die Rolle der Umweltwirtschaft für den Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen.
Oliver Krischer hob die Innovationskraft hervor und adressierte die Frage persönlicher Verantwortung: „Wir haben die Innovationskraft und da bin ich immer froh, wenn ich hier bin und so viele Menschen sehe, die sich genau diesem Thema widmen und sagen, was ist mein Beitrag dazu, was kann meine Idee dazu liefern, dass am Ende die Welt ein Stück besser wird und daraus auch Beschäftigung, Entwicklung und Wachstum für Nordrhein-Westfalen und Deutschland entstehen.“
Ministerin Mona Neubaur ergänzte: „Und wir wollen in Nordrhein-Westfalen der Motor sein, wo Europa sagt: Ach guck, Europes Heartbeat Nordhein-Westfalen, die machen vor, wie es geht!.“

Innovationpitches - Made in NRW
Sechs ausgewählte, mit Mitteln aus dem EFRE-JTF-Programm geförderte, Umweltwirtschafts-Unternehmen und -Projekte präsentierten den Stand ihrer Entwicklungen, die einen Beitrag zur Transformation von Wertschöpfungsketten leisten können. Alle Best-Practice-Beispiele zeigten: Made in NRW liefert innovationsstarke, praxisorientierte Bausteine für eine Green Economy — von Materialkreisläufen über Automatisierung bis hin zu biotechnischen und sensorischen Lösungen.
Mit den Pitches veranschaulichten die Referentinnen und Referenten, wie Unternehmen technische Innovationen implementieren und aus Ideen tragfähige Geschäftsmodelle entwickeln können — ein zentrales Anliegen, das auch in den Statements der Politik auftauchte: Forschung muss in den Markt gelangen.

Unternehmen direkt - Umweltwirtschaft im Dialog mit dem NRW-Umweltminister Krischer
In diesem Programmpunkt standen konkrete Hemmnisse und praxisnahe Politiklösungen im Mittelpunkt. Dirk Bansemer (Euro Plant Tray), Franz Hage (B2SQUARE) und Dr. Michael Dohlen (thyssenkrupp MillServices & Systems) schilderten im 1:1 Gespräch NRW-Umweltminister Oliver Krischer, wo ihre Betriebe bei der Transformation hin zu nachhaltigen, resilienten Wertschöpfungsketten an Grenzen stoßen. Das Gespräch diente als Katalysator für konkrete Politikansätze und bot zugleich für die Unternehmen wertvolle Sichtbarkeit.

Umweltwirtschaft als Enabler der Green Economy
Zum Abschluss beleuchtete Prof. Dr. Martin Faulstich die Rolle der Umweltwirtschaft im Kontext langfristiger Transformationsprozesse. Er machte deutlich, dass es darum gehe, gemeinsam mit dem Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes NRW sowie dem Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes NRW ein langfristiges Zukunftsbild zu entwickeln und die Umweltwirtschaft systematisch auf diesem Weg mitzunehmen.
Es gehe längst nicht mehr allein um klassische Umwelttechnik oder Umweltschutz im engen Sinne. Vielmehr müsse die Umweltwirtschaft als Enabler für alle traditionellen Wertschöpfungsketten verstanden werden. Sie sei die Schlüsselbranche, die anderen Industriezweigen ermögliche, sich systematisch in Richtung klimaneutraler und kreislauforientierter Geschäftsmodelle zu entwickeln. Anschließend gaben Willi Peter (Co-reactive), Ramona Schrör (conwerk), Brian Moll (R-Cycle) und Sebastian Pütter (Smart Plastify) Einblicke in ihre Transformationansätze in den Wertschöpfungsketten Beton und Kunststoff. Sie präsentierten Ansätze, die nicht nur technologisch, sondern auch als Bausteine für neue, zirkuläre Geschäftsmodelle und regionale Wertschöpfungsketten zu verstehen sind.
Ausstellung, Fördercorner und Vernetzung
Parallel zum Bühnenprogramm präsentierte die Ausstellung Best-Practice-Lösungen aus Unternehmen der Umweltwirtschaft. Im Fördercorner boten zehn Institutionen individuelle Beratungen zu aktuellen Programmen und Fördermöglichkeiten an. Das modulare Format förderte intensive Gespräche und ermöglichte den Teilnehmenden, direkt mit Fördergebern, Forschungseinrichtungen und potenziellen Kooperationspartnern in Kontakt zu treten.
Fazit und Ausblick
Der SUMMIT Umweltwirtschaft.NRW 2025 hat deutlich gemacht: Die Umweltwirtschaft ist nicht nur technologischer Zukunftsträger, sondern kann auch als Motor für Beschäftigung und stabile Wertschöpfung dienen. Entscheidend bleibt das Zusammenspiel von Innovationsförderung, politischer Rahmensetzung und der schnellen Überführung von Forschungsergebnissen in marktfähige Lösungen. Die Veranstaltung bot dafür ein wirkungsvolles Forum: gebündelte Impulse auf der Bühne sowie passgenaue Förderberatung und Raum für Vernetzung.
Save the date: Merken Sie sich schon jetzt den Termin für den nächsten SUMMIT Umweltwirtschaft.NRW vor. Dieser wird am 18. November 2026 stattfinden und mit der Verleihung des Umweltwirtschaftspreis.NRW 2026 verbunden.
















