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Das war der SUMMIT 2020

Innovativ und ausgezeichnet: Umweltwirtschaft Nordrhein-Westfalen

„In der heutigen Zeit wird immer deutlicher, wie wichtig es ist, nachhaltig zu wirtschaften und dass wir krisenfeste und nachhaltige Geschäftsmodelle benötigen.“ Mit diesen Worten eröffnete NRW Umweltministerin Ursula Heinen-Esser den ersten digitalen SUMMIT Umweltwirtschaft NRW. Sie diskutierte mit Akteuren der Querschnittsbranche und verlieh gemeinsam mit Eckhard Forst, dem Vorstandsvorsitzenden der NRW.BANK und Dr. Marc-Oliver Pahl, dem Generalsekretär des Rates für Nachhaltige Entwicklung, den ersten Umweltwirtschaftspreis.NRW.

Kurzweilig und kompakt war das Programm, das über 300 Zuschauerinnen und Zuschauer beim ersten digitalen SUMMIT Umweltwirtschaft NRW – live aus den Rheinterrassen Düsseldorf übertragen – erlebten. Aufgrund der Corona-Pandemie waren neben dem Moderator Tobias Häusler nur die NRW Umweltministerin und der Vorstandsvorsitzende der NRW.BANK vor Ort; alle anderen Gäste waren online zugeschaltet. „Das Netzwerken kam so leider zu kurz“, erklärt Hartmut Schug Leiter des Kompetenznetzwerks Umweltwirtschaft NRW, rückblickend. „Für den nächsten SUMMIT werden wir Formate suchen, die die Teilnehmenden stärker in den Austausch bringen.“

Der Schlüssel: Nachhaltigkeit und Digitalisierung verbinden

„Die fünf größten ökonomischen Risiken für die Weltwirtschaft sind umweltbezogene Risiken. Wir können mit der Orientierung auf grüne Ökonomie zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Wir können unsere Wirtschaft modernisieren und gleichzeitig langfristige Zukunftsvorsorge betreiben.“ In seinem Impulsvortrag betonte Prof. Dr. Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes, dass der Übergang zu einer grünen Ökonomie die Zukunftsperspektive für die deutsche Wirtschaft sei. Dabei bestünde jedoch die große Aufgabe, Nachhaltigkeitsfragen mit der Digitalisierung zu verbinden: Nur wenn wir es schafften, stärker im Bereich der Digitalisierung zu investieren und Nachhaltigkeit von Anfang an integrieren, könnte dies der nötige Wettbewerbsvorteil für unsere künftige Wirtschaft sein.

Großes Potenzial: Grüne Start-Ups

Im bundesweiten Vergleichen stehe die grüne Gründungsszene in NRW außerordentlich gut dar. Das betonten Dr. Ute Günther, geschäftsführendes Vorstandsmitglied von pro Ruhrgebiet e.V., und Prof. Dr. Klaus Fichter, Leiter des Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit im ersten Programmpunkte. In der Diskussion wurde klar, dass grüne Start-Ups bis zu ein Viertel am gesamten Gründungsgeschehen ausmacht, es aber noch an aber noch an der Bereitschaft von Kapitalgebern fehlt, in grüne Gründungen zu investieren. Zudem werde ein größeres staatliches Engagement benötigt und die hochschulbezogene Gründerförderung müsse ausgebaut werden, da hier enormes Potenzial läge.

Dr.-Ing. Henning Oppel, Geschäftsführer von Okeanos Consulting sowie Preisträger des KUER-Businessplanwettbewerbs 2019, hob die Bedeutung KUER-Preises für junge Unternehmen hervor und berichtete von seinen Erfahrungen des letzten Monate Jahr. In der Corona-Zeit sei es für das Unternehmen schwierig gewesen, neue Geschäftskontakte aufzubauen, da digitale Treffen und Webinare persönliche Treffen etwa die Präsenz auf Messen nicht ersetzen könnten. Als Gewinner des KUER-Preises hat das Start-Up nach eigenen Aussagen vor allem von der Bekanntmachung im Rahmen des letzten Umwelt-SUMMIT und  von den Beratungsleistungen des Netzwerkes profitiert.

Der European Green Deal: Bedeutung für NRW

„Mit 468.000 Erwerbstätigen in der Umweltwirtschaft ist Nordrhein-Westfalen in dieser Schlüsselbranche bundesweit führend. Die Umweltwirtschaft in NRW ist nicht nur ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, sondern auch ein Hebel für Klima- und Umweltschutz“, so Ministerin Ursula Heinen-Esser. Um diese starke Position Nordrhein-Westfalens weiter auszubauen und Unternehmen mit bedarfsgerechten Angeboten zu unterstützen, wurde von der Landesregierung die Umweltwirtschaftsstrategie entwickelt.

Arndt Kirchhoff, Präsident von unternehmer nrw und damit Vertreter von rund 80.000 Betrieben in Nordrhein-Westfalen, verdeutlichte, dass viele Unternehmen ihre Verfahren, Produkte und Dienstleistungen mit Nachdruck im Sinne des Umwelt- und Klimaschutzes umstellen würden. So plane der Stahlhersteller Thyssen Krupp, mithilfe des Einsatzes von Wasserstoff bis 2050 eine klimaneutrale Produktion. Kirchhoff begrüßte den Europäischen Green Deal und das Pariser Klimaschutzabkommen, weil diese die zentralen Ziele der nordrhein-westfälischen Wirtschaft abbildeten. Darüber hinaus machte Kirchhoff deutlich, dass die Unternehmen – trotz der europäischen und internationalen Ziele – entsprechende nationale Rahmenbedingungen von der Politik wie einen ambitionierteren Infrastrukturausbau benötigten.

Frau Dr. Heide Naderer, Vorsitzende des NABU NRW, stellte dagegen fest, dass sich die Themen, die sie heute vertrete, seit den 80er Jahren nicht verändert hätten und es im Grunde keinen qualitativen Fortschritt im Umweltbereich gäbe. Sie mahnte an, dass die Aktivitäten gegen den Klimawandel zu langsam voranschritten und es erforderlich sei, Dinge mit einem konsequenten vernetzten Handeln aller Akteure umzusetzen.

Oliver Lühr, Bereichsleiter der Prognos AG und Herausgeber des neuen Umweltwirtschaftsberichts NRW2020, betonte, dass die Unternehmen aus NRW mit ihren grünen Innovationen und der guten Forschungslandschaft insgesamt gut aufgestellt seien. Damit dieser Status gehalten und ausgebaut werden könne, müssten nicht nur Industriebetriebe in Richtung Transformation zur Nachhaltigkeit mitgenommen werden, sondern auch relevante weitere Partner wie das Handwerk.

Umweltwirtschaftspreis.NRW

Die Preisverleihung des ersten Umweltwirtschaftspreises in der Geschichte des Landes Nordrhein-Westfalen bildete sowohl den Höhepunkt als auch den Abschluss des SUMMIT 2020. Laut der Ministerin soll der Preis unter anderem zeigen, dass es möglich ist Ökonomie und Ökologie zusammen zu bringen. Herr Forst betonte, dass neben den bestehenden – schon jetzt funktionierenden – Möglichkeiten, viele Dinge erst noch erfunden und hergestellt werden müssen und die hierfür benötigten Unternehmer und Unternehmerinnen an dieser Stelle gefördert werden sollen.

Zum Ende stellte Frau Heinen-Esser noch einmal heraus, dass die nominierten Unternehmen und auch die Gewinnerteams Innovationstreiber seien. „Sie sollen den vielen Unternehmen in NRW zeigen, dass es sich lohnt, grüne Ideen zu entwickeln. Und sie sollen alle wissen, dass das Umweltministerium sie dabei unterstützt“.

Zu den Gewinnern des Umweltwirtschaftspreises.NRW

Mitwirkende:

Ein herzlicher Dank geht an alle Mitwirkenden!

Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW:

  • Melanie Bodeck
  • Ulrike Meinel für den Projektträger ptj
  • Peter Markus
  • Roland Essel
  • Lara Wever

Kompetenznetzwerk Umweltwirtschaft.NRW:

  • Heike Seitz
  • Helene Leneschmidt
  • Jan Knebel
  • Heike Pietrasinski
  • Hartmut Schug

Aufzeichnung der Veranstaltung

Film zum Umweltwirtschaftsbericht

Bildergalerie

Referenten

Bildnachweis Foto Ministerin © Anke Jacob

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